SUMO – Helmut Newton – ISBN: 3822863947
Gepostet | Keine KommentareSUMO erschien in seiner ersten Auflage in begrenzter Stückzahl von nur 10.000 Exemplaren, mit einer persönlichen Signatur von Helmut Newton. Fotografien von Nackedeis sind darin abgebildet, die er im Laufe seines Lebens fotografierte.
Der Begriff Nackedei ist übrigens keine eigene Erfindung, sondern steht als Synonym für einen Akt (Kunst) und den entblößten Naturmenschen. Viele der Fotos zählen heute zu den bekanntesten Arbeiten Newtons.
Mehr gibt es zum Inhalt nicht zu sagen. Oder doch? Ich denke so einfach kann ich mir das nicht machen. Helmut Newton darf sich neben Man Ray, Robert Mapplethorpe und einigen anderen ohne Scham zu den bedeutendsten Fotografen des letzten Jahrhunderts zählen.
Ein wahrlich fulminantes Buch liefert er uns hier mit SUMO ab. Nicht nur das Gewicht von ca. 30 kg machen SUMO neben dem Codex Gigas (Teufelsbibel), zu einem der schwersten gedruckten Wälzer aller Zeiten. Auch auf Grund seiner Abmessungen (70x50x8cm) wurde ein spezieller Buchständer konstruiert, der jedem Originalexemplar beiliegen sollte.
480 Seiten zeigen einen eindrucksvollen Querschnitt des facettenreichen Schaffens von Star-Fotograf Helmut Newton. Von seinen brillanten Modeaufnahmen, bis hin zu den jüngsten Celebrity-Portraits. Für SUMO wurden nur die besten seiner Aktfotografien ausgewählt. Unter den Bildern sind auch Studioaufnahmen berühmter Models und anderer Stars und Sternchen zu finden, die in der Vergangenheit für Aufsehen sorgten.
So enthält SUMO unter anderem ein Bild von Liz Taylor, die Newton mit einem grünen Papagei im Swimmingpool ablichtete. Die französische Schauspielerin Isabelle Huppert im Morgenmantel zählt ebenso zu den hüllenlosen Offenbarungen, wie David Bowie am Strand von Monte Carlo.
Der australische Künstler deutsch-jüdischer Herkunft wurde 1920 in Berlin geboren. 1936 begann er eine Lehre bei der damals bekannten Berliner Fotografin Yva (Else Simon), emigrierte jedoch 1938 vorerst nach Singapur und dann weiter nach Australien, wo er sich ab 1940 als LKW-Fahrer durchschlug. Nach dem Krieg eröffnete er in Melbourne ein eigenes Fotostudio und heiratete die Schauspielerin June Browne (Schauspielerpseudonym June Brunell), mit der er bis zu seinem Tod zusammen lebte. Vielen Fotografen ist June Browne eher unter ihrem Pseudonym Alice Springs bekannt.
Im Laufe der Jahre arbeitete er für verschiedene internationale Modezeitschriften. Ab den 1970er Jahren gehörte er bereits zu den begehrtesten und teuersten Mode-, Werbe-, Portrait- und Aktfotografen der Welt. 1976 erschien der erste Bildband von Newton mit dem Titel: White Women.
Im November 1993 nutzte die Feministin Alice Schwarzer die Gelegenheit, um die Auflagenzahl ihrer Zeitschrift Emma ein wenig aufzupeppen. Sie druckte darin 19 Fotografien von Helmut Newton ab, ohne die entsprechende Genehmigung einzuholen und betitelte sie unter anderem als sexistisch, rassistisch und gar faschistisch. Der Verlag Schirmer/Mosel klagte erfolgreich gegen diese Urheberrechtsverletzung und der Emma-Verlag wurde vom Landgericht München zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt.
Nach diesem kurzen Trip in die Welt der Boulevard-Zeitschriften widmen wir uns wieder dem eigentlichen Sinn und Zweck dieses Artikels. Das Lebenswerk eines großen Künstlers gilt es zu ehren. Helmut Newton erhielt für seine weltweit bekannten Fotografien unter anderem folgende Auszeichnungen:
- 1990: Grand Prix National de la Photographie
- 1992: Officier des Arts, Lettres et Sciences, Monaco
- 1992: Großes Bundesverdienstkreuz
- 1996: Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres, Frankreich
Noch zu Lebzeiten gründete er in Zürich die Helmut Newton Stiftung. Diese verfügt über einen dauerhaften Vertrag mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, um im ehemaligen Landwehrkasino in Berlin-Charlottenburg auf 2 Etagen ständig wechselnde Ausstellungen von und über den Fotografen Helmut Newton und anderen Künstlern und Fotografen zu veranstalten.
Im Januar 2004 verstarb Helmut Newton nach einem Verkehrsunfall in Los Angeles. Seine Urne ruht seit Juni 2004 in einem Ehrengrab auf dem Berliner Friedhof in der Stubenrauchstraße.
Wie bereits angedeutet handelt es sich bei SUMO in der ersten Auflage nicht nur um ein Buch mit überdimensionalen Maßen. Auch die in den letzten Monaten erzielten Verkäufe auf der Online-Auktionsplattform ebay erreichten beachtliche Preise im 4-stelligen Eurobereich.
Angefangen habe ich am 18.07.2009 mit der Beobachtung des Buches SUMO. An diesem Tage wurde ein Exemplar für 4.001,- Euro verkauft. Seit dieser Zeit wechselten nur 17 Exemplare dieser ersten Auflage ihren Besitzer. Am tiefsten in die Tasche gegriffen hat am 01.12.2009 ein Käufer, der für das Buch 5.999,- Euro locker machte.
Über ein relativ günstigen Einkauf durfte sich ein Sammler am 18.08.2009 freuen, der für ein gebrauchtes SUMO nur 2.800,- Euro ausgab. Der Durchschnittspreis aller 17 erfolgreich verkauften Bücher liegt übrigens bei 3.788,- Euro. Weitere Informationen sind bei Bedarf verfügbar.
Für den kleinen Geldbeutel gibt es seit September 2009 im Taschenverlag unter der ISBN: 3836517302 bzw. 978-3836517300 auch eine abgespeckte Version des Titels als Taschenbuch. Mit nur 43,2×30,5x 10,2cm ist es für einen Preis von 99,99 Euro im Buchladen Ihres Vertrauens erhältlich.
Das Original in der limitierten Auflage erschien laut Deutscher Nationalbibliothek im selben Verlag unter der ISBN: 3822863947 bzw. 978-3822863947 im Jahre 2000.
Eine Umfrage nach einer eventuellen Neuauflage erspare ich mir an dieser Stelle, da es sehr unwahrscheinlich ist, die Rechte für dieses überdimensionale Buch zu erhalten.
Noch ein Tipp für das kommende Jahr: Vom 9. Januar – 27. März 2011 können Sie im Kunsthaus Apolda Avantgarde, Werke von Helmut Newton aus dem Museum der Moderne in Salzburg bewundern.
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Möglicherweise gibt es derzeit sogar ein Exemplar bei Amazon oder ebay, dass Ihren Preisvorstellungen entspricht und Sie käuflich erwerben möchten?
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