Als die Religion noch nicht langweilig war – Hans Conrad Zander – ISBN: 3462029827

Die Geschichte der Wüstenväter.

Die Ikea-Family-Card und Goethe, Arabella Kiesbauer und Mao Tse Tung, Jesus von Nazareth und frühchristliche Eremiten in ein theologisch fundiertes und spannend zu lesendes Buch zu packen, dass gelingt derzeit in Deutschland nur Hans Conrad Zander.

Der ehemalige Dominikanermönch, preisgekrönte Stern-Reporter und jetzige Publizist hat sich in seinem neuesten Werk die Wüstenväter vorgenommen, jene Männer die vom dritten Jahrhundert an das Heil nicht in der offiziellen Kirche, sondern in den Einöden der Wüsten suchten. Ob sie es dort fanden, ergründete Zander nicht nur vom Schreibtisch aus. Er machte sich selbst auf die Reise nach Nordafrika, besuchte die Nachfahren der Wüstenväter, setzte sich selbst der Einsamkeit und Hitze aus.

Mit profundem historischen und theologischen Wissen reicherte Zander seine Erfahrungen an. Entstanden ist ein Buch, das vor Lebenstiefe und Sachkenntnis strotzt und ein Paradebeispiel für lebendige Geschichtsschreibung ist.

Sprachgewaltig präsentiert Zander die mehr oder weniger einsamen Mönche: den Asketen Antonius, der in seiner Höhle den Kampf mit den Dämonen der Versuchung aufnahm. Pachomius, den militärisch denkenden Gründer der ersten Wüstenklöster und Verfasser der ersten Klosterregel. Simeon, den syrischen Säulenheiligen, der seine introvertierte Frömmigkeit auf äußerst extrovertierte Art zur Schau stellte.

Hieronymus und Athanasius, Zosimus und Mose von Äthiopien, Kaiser Konstantin und die Wüstenmutter Maria Aegyptiaca. Zander lässt alle Namen, die in der modernen Schultheologie auf wundersame Weise zu wissenschaftlichem Lehrstoff verblasst sind, literarisch zu neuem Leben auferstehen. Wortgewandt hebt er die Wüstenväter vom Heiligensockel und schildert sie als raue Sinnsucher, Steuerflüchtlinge und religiöse Vagabunden.

Im Gegenüber zur „langweiligen“ Amtskirche, die auf Bischofsämter und Privilegien baute, hielt sich in den Mönchen der Wüste die christliche Religion lebendig. Zander verhehlt seine Sympathie mit ihnen nicht.

Alleinsein als ungezähmtes Abenteuer, Religion als elementare Begegnung mit einem Älteren

Diese Erfahrungen empfiehlt er seinen Lesern und hofft, dass so der „kolossale Betreuungsbetrieb der christlichen Kirchen“ ebenso überflüssig werde wie „der uferlose Jahrmarkt esoterischer Sinntiefe„.

Hans Conrad Zander, der vor allem durch seine mild satirischen kirchen- und religionskritischen Glossen und Bücher bekannt geworden ist, erhielt 1983 den Egon-Erwin-Kisch-Preis.

Neben dem oben vorgestellten Werk erschienen von ihm eine Menge lesenswerter Bücher zum Thema (die fett gedruckten Bücher sind ebenfalls vergriffen und werden zu gegebener Zeit separat vorgestellt):

  • Napoleon in der Badewanne (1977)
  • Haus Himmelstür (1981)
  • Gottes unbequeme Freunde (1982)
  • Die emanzipierte Nonne und andere Porträts von heiligen Individualisten (1990)
  • Minnesota in Köln (1990)
  • Von der rechten Art, den Glauben zu verlieren (1990)
  • Von der Religiosität der Katzen (1990)
  • Ludwig XIV. in Behandlung (1991)
  • Ecce Jesus (1992)
  • Zanderfilets (1992)
  • König David im Café (1994)
  • Warum ich Jesus nicht leiden kann (1994)
  • Wie der Erzbischof von Köln heiraten mußte (1995)
  • Im Anfang war das Krokodil (1996)
  • Kleine Frühstücksweisheiten (1996)
  • Zehn Argumente für den Zölibat (1997)
  • Von der Leichtigkeit der Religion (1999)
  • Aufstieg und Fall eines Berner Artilleristen (2000)
  • Das gestörte Konzert zu Versailles (2000)
  • Ludwig der Vielgeliebte (2000)
  • Als die Religion noch nicht langweilig war (2001)
  • Joachim, mir graut’s vor dir! (2004)
  • Warum waren die Mönche so dick? (2005)
  • Kurzgefasste Verteidigung der Heiligen Inquisition (2007)
  • Dummheit ist Sünde – Thomas von Aquin im Interview mit Hans Conrad Zander (2009)

Schon an den Titeln lässt sich erahnen, um was es in diesen Werken geht und Die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar drehen sich an ihrem Ehrentag hoffentlich nicht im Grabe herum. Derlei Schriftentum landete zu ihren Lebzeiten sicher im Index Librorum Prohibitorum, der in seiner verbindlichen Form erst 1966 abgeschafft wurde.

Um es vorweg zu nehmen. Dieser Artikel besitzt rein informativen und satirischen Charakter und verletzt nach Auffassung des Autors die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses eines jeden Individuums in keinster Weise.

Die 1. Auflage des Buches Als die Religion noch nicht langweilig war erschien laut Deutscher Nationalbibliothek im Jahre 2001 unter der ISBN: 3462029827 im Kiepenheuer und Witsch Verlag als Hardcover. 3 Jahre später folgte eine Taschenbuchausgabe im selben Verlag mit der ISBN: 3462033964, dessen Cover unten abgebildet ist.

Beide Auflagen sind seit längerer Zeit vergriffen und zu erhöhten Preisen und nur mit etwas Glück auf Auktionen und Bücherplattformen erhältlich. Erfolgreich verkaufte Titel gab es bei ebay seit dem 22.09.2009 noch nicht. Ich werde die Abverkaufszahlen zu gegebener Zeit aktualisieren.

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Wenn sich genügend Interessenten finden, ist es durchaus möglich, dass Buch neu aufzulegen.

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